Sicher hast du es auch schonmal erlebt. Du hast dir etwas vorgenommen und warst fest entschlossen es zu erreichen…aber nach ein paar Tagen kam der Schweinehund und tritt deine neuen Vorsätze in die Tonne. Frustrierend nicht?
Darum erreichst du deine Ziele nicht:
Alles was wir in unserem Leben machen, kostet uns „Energie“.
Diese „Energie“ ist jetzt keine esoterische Kraft, sondern sie steht sinnbildlich für all die Anstrengungen, die wir unternehmen, um Entscheidungen zu treffen oder Handlungen auszuführen.
Nennen wir sie einfach mal „Willenskraft“.
Du benötigst in unterschiedlichen Situationen mal mehr und mal weniger Willenskraft: Dich um 5 Uhr morgens aus dem Bett zur Arbeit zu quälen, das Stück Geburtstagskuchen abzulehnen, das dir dein Kollege freundlicherweise in deiner Diät unter die Nase hält oder Abends nach einem harten Arbeitstag selber zu kochen, statt den Pizza - Lieferdienst anzurufen.
Jetzt stell dir vor, dass du eine Art Willenskraft - Akku hast. Bei jedem Menschen ist dieser Akku unterschiedlich groß und jede Handlung und Entscheidung kostet uns unterschiedlich viel Energie. Während ich morgens fröhlich aus dem Bett hüpfe, rollt Miri halb tot zur Kaffeemaschine. Ich brauche beim Aufstehen wenig Willenskraft, sie dafür viel. Sie wiegt ihr Essen ab und achtet sehr auf ihre Ernährung und ich muss mich wirklich zusammenreißen nicht das Ganze Nutella - Glas auf einmal zu inhalieren, das mich mit süßer Stimme aus dem Vorratsschrank zu sich ruft.
Neben den täglichen Hürden, die wir zu nehmen haben, gibt es noch zusätzliche Faktoren, die uns massiv viel Willenskraft - Akku kosten z.B.:
Stress im Job/Privatleben
Ungesunde Beziehungen
Widerstehen gegen Versuchungen
Sobald dein Willenskraft - Akku leer ist, kommt der Schweinehund. Die Lösung ist also, den Willenskraft - Akku soweit wie möglich zu schonen, damit du genug Willenskraft für neue Ziele und Gewohnheiten hast.
Ziele erreichen: Willenskraft sparen und dem Schweinehund ein Schnippchen schlagen
6 Wege deine Willenskraft zu schonen und den Schweinehund auszutricksen:
Stressoren minimieren - natürlich immer nur im Rahmen des möglichen. Nicht jeder kann seinen nervigen Job kündigen oder die Schwiegermama, die seit Wochen bei einem wohnt, vor die Tür setzen. Es kann schon bei kleinen Dingen anfangen. Mich stresst es, jeden morgen überlegen zu müssen, was ich anziehe. Deshalb dünne ich meinen Kleiderschrank nach und nach aus. Außerdem habe ich mir eine Art Uniform zurecht gelegt. Ich trage also beim Sport und bei der Arbeit fast immer das Gleiche und muss morgens nicht großartig überlegen. Damit kommen wir zum nächsten Punkt.
Vorentscheidungen - bestimmte Dinge oder Prozesse, wie es heutzutage so schön heißt, kann ich einmal Entscheiden. Dadurch kosten Sie mich nicht jeden Tag aufs neue Willenskraft. Beispiele wären hier, der oben genannte „schlanke Kleiderschrank“ oder aber auch ein fester Ernährungsplan für die Woche. Der sollte natürlich nach dem Motto:
„Keep it simple, stupid“ - gestaltet sein. Ich beschränke mich auf 5-7 Protein-, Kohlenhydrat- und Fettquellen. Insgesamt komme ich so auf 15-20 verschiedene Lebensmittel pro Woche. Dabei werden jede Woche ungefähr eine Handvoll rotiert. Der Rest ist immer gleich. Das vereinfacht den Einkauf, die Zubereitung und auch die Diätsteuerung.
Eine Gewohnheit nach der anderen ändern - Ich ändere nie zu viele Dinge auf einmal. Wir Menschen lieben feste Gewohnheiten und wie oben schon beim Essen erwähnt, halte ich einen großen Bestandteil gleich. Um natürlich langfristig in allem noch besser zu werden, muss man neue Dinge für sich ausprobieren und schauen, ob es sich bewährt. Zu viel auf einmal geht oft nur für eine bestimmte Zeit gut….
Realistische Einschätzung - an Hand derer ich Entscheide, wie viel Energie habe ich aktuell überhaupt zur Verfügung. Mit 2 Jobs, 3 Kindern, dem Haushalt und einem Hund wird es wahrscheinlich schwer von jetzt auf gleich 5 mal pro Woche zu trainieren und eine Wettkampf - Diät durchzuziehen. 3 x pro Woche für 30 Minuten ein kleines Workout wären hingegeben möglich und ein guter Einstieg. Bei der Einschätzung hilft oftmals auch eine Stimme von außen, da wir dazu neigen uns selbst zu überschätzen.
Gewohnheiten testen und festigen - die oben genannten Punkte helfen uns, Gewohnheiten zu etablieren. Der große Vorteil ist hier einfach, dass gesunde Gewohnheiten uns massig Willenskraft einsparen. Grundsätzlich fällt es uns immer leichter, eine bestimmte Entscheidung zu treffen, je öfters wir es tun. Das hat mit der Funktionsweise unseres Gehirns zu tun. Man kann es vergleichen mit einem Kind, das Zähneputzen lernt. Am Anfang fällt es ihm schwer, und es benötigt Hilfe und Unterstützung. Wahrscheinlich muss auch die Mama erstmal putzen und dann später die Hand des Kindes führen. Es muss sich sehr konzentrieren, aber nach und nach werden die Bewegungen immer leichter. Nach ein paar Monaten/Jahren ist das Zähneputzen eine natürliche Fähigkeit, die wir äußerst energieeffizient ausführen können. Am Ende ist es für uns völlig natürlich und selbstverständlich mindestens Morgens und Abends nach dem Essen die Zähne zu putzen, denn es ist eine Gewohnheit geworden.
Am Ende müsst ihr für euch überlegen, welche Entscheidungen ihr tagtäglich trefft und welche davon von euch viel Energie verlangen. Versucht diese dann zu vereinfach, vorzuplanen oder einmalig für einen längeren Zeitraum zu entscheiden. Am Anfang noch als Einschränkung empfunden, kann euch dieses System viel Freiraum und Entscheidungskapazität für wichtige Dinge schaffen. Mit geschonter Willenskraft können wir locker den Stress auf der Arbeit oder andere schlechte Nachrichten verkraften, ohne schlechtere Entscheidungen zu treffen.
Viel Spaß beim erreichen deiner Ziele,
Dein Coach Dennis
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