Ich bin sehr froh, dass sich immer mehr Frauen mit einer natürlichen Verhütung beschäftigen und verstehen, was der Eingriff in den Hormon – Haushalt für Auswirkungen und Nebenwirkungen hat.
Nicht nur aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich um die starken Auswirkungen von Hormonen auf unseren Körper.
Als Personal Trainer werden wir oft mit Problemen wie Heißhunger, Schwierigkeiten beim Abnehmen, übermäßige Wassereinlagerungen und vielem mehr durch hormonelle Ungleichgewichte und hormonelle Verhütungsmitteln konfrontiert.
Wie du dein Training an einen natürlichen Zyklus anpassen und optimal für dich nutzen kannst, erfährst du hier.
Ich will die Pille oder andere hormonelle Kontrazeptiva nicht verteufeln, weil sie in einigen Fällen tatsächlich die bessere Wahl darstellen.
Viele Frauen leiden aber durch die zugeführten Hormone an Nebenwirkungen, die sie oft gar nicht mit der Pille und Co. in Verbindung bringen, was uns immer wieder vor große Herausforderungen stellt.
Darum soll es aber hier nicht gehen, wenn du mehr über die Pille und ihre Nebenwirkungen erfahren möchtest, dann klicke hier.
Bei der Wahl des Verhütungsmittels ist die Sicherheit von besonderer Bedeutung.
Um die Zuverlässigkeit einer Methode zu bestimmen, wird der Pearl – Index angegeben. Dieser zeigt auf, wie viele Frauen von 100 Anwenderinnen innerhalb eines Jahres schwanger geworden sind.
Zum Vergleich: Die Pille hat einen Pearl – Index von 0,1 – 0,9. Demnach werden zwischen 0,1 und 0,9 von 100 Frauen bei regelmäßiger Anwendung schwanger (1-9 Frauen auf 1000 gerechnet). Der Pearl – Index ohne jegliche Verhütung liegt bei 85. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von hormonfreien Verhütungsmitteln:
Symptothermale Methode (NFP nach Sensiplan)
NFP bedeutet natürliche Familienplanung. Sie eignet sich nicht nur, um eine Schwangerschaft zu planen, sondern auch sie zu verhindern. Mithilfe dieser Methode kann man seine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage genau bestimmen und weiß, in welcher Zeit man zusätzlich z.B. mittels Kondom oder Diaphragma verhüten muss. (Bei wechselnden Partnern natürlich immer mit Kondom😉). Richtig angewandt liegt diese Methode bei einem Pearl – Index von 0,4 und ist demnach genauso sicher wie die Pille, nur eben ohne Nebenwirkungen. Ich wende diese Methode seit dem 26.09.2020 an und werde dir dazu auch nochmal einen Erfahrungsbericht schreiben.
Kupferkette und Kupferspirale
Die Kupferkette besteht aus einem Nylonfaden mit kleinen Kupferröhrchen. Die Kupferspirale (Intrauterinpessar) ist ein Kunststoffstab, der mit Kupferdraht umwickelt ist. Die Kette und die Spirale werden vom Frauenarzt in den Uterus (die Gebärmutter) eingesetzt. Durch die Abgabe von Kupfer – Ionen werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit gehemmt. Gleichzeitig verändert sich die Gebärmutterschleimhaut so, dass sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. Der Pearl – Index der Kupferkette/-Spirale liegt zwischen 0,1 und 0,5. Normalerweise bleiben sie je nach Modell für ca. 3 – 10 Jahre im Uterus. Ich habe sie mir allerdings nach 1,5 Jahren ziehen lassen, weil ich sie nicht vertragen habe. Ich schreibe dir meine genauen Gründe und wie es mir ohne geht, in einen zusätzlichen Erfahrungsbericht.
Diaphragma und Portiokappe
Diese werden in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gestülpt. Sie bilden quasi eine Wand, die die Spermien abhalten soll. Das Diaphragma, welches aus Silikon besteht, ähnelt einer Schale und sollte immer mit einer spermiziden Creme verwendet werden, da es nicht komplett vor Flüssigkeiten abdichtet. Spermizid bedeutet, dass es die Spermien abtötet. Die Portiokappe ist eher mit einem biegsamen Fingerhut zu vergleichen, welcher aus Silikon oder Latex besteht. Der genaue Sitz ist entscheidend für die Sicherheit der Empfängnisverhütung. Das Diaphragma wird ca. eine halbe Stunde (aber nicht länger als 2 Stunden – die Wirkung des Gels lässt dann nach) vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt. Die Portiokappe kann auch unmittelbar vor dem Sex eingeführt werden. Beiden ist gemeinsam, dass sie erst nach 8 Stunden nach dem Sex entfernt werden dürfen. Der Pearl – Index liegt bei beiden zwischen 2 – 20 (wobei die Angaben im Internet recht schwankend sind). Es werden also 2 bis 20 von 100 Frauen mit dieser Methode innerhalb eines Jahres schwanger. Das Alter, die Erfahrung der Anwenderinnen und die Passform, sowie die Nutzung des spermiziden Gels wirken sich entscheidend auf die Sicherheit aus. Ich selber habe keine Erfahrungen damit gesammelt und kenne auch keine Frau persönlich, die diese Art der Verhütung nutzt.
Kondom
Das sollte den meisten Menschen bekannt sein, da es neben dem Femidom das einzige Verhütungsmittel ist, welches auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Normalerweise liegt Verhütung in den Händen der Frauen. Bei den Kondomen sieht es allerdings anders aus und gerade die richtige Größe und Passform sind entscheidend, wenn es um zuverlässigen Schutz geht. Die richtige Größe kannst du dir ganz leicht auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit dem Kondometer ausrechnen lassen. https://www.liebesleben.de/fuer-alle/kondome/kondomgroessen/ Generell sollten nur Markenfabrikate mit 4-stelligen CE Nummern genutzt werden und das Haltbarkeitsdatum sollte nicht überschritten sein. Bei absolut richtiger Anwendung liegt der Pearl – Index bei 2. Falsch angewendet (zu groß, zu klein, kaputt gemacht z.B. durch lange Fingernägel) kann der Pearl – Index auf bis zu 12 steigen. Es werden also zwischen 2 und 12 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger.
Femidom
Zugegeben, davon hatte ich bis heute auch noch nichts gehört. Das Femidom ist, wie der Name es vermuten lässt, ein Kondom für Frauen. Es wird in die Scheide eingeführt und kleidet quasi die Innenwand wie eine zweite Hülle aus. Es schützt, wie das Kondom vor Geschlechtskrankheiten. Größere Studien zum Femidom sind noch nicht vorhanden. Kleinere Studien weisen darauf hin, dass der Pearl – Index zwischen 5 und 25 liegt – die Erfahrung und Handhabung spielt eine entscheidende Rolle. Es kann z.B. während dem Sex verrutschen und muss wieder grade gerückt werden. (Bei ständig wechselnden Geschlechtspartnern ist es für die Frau eine gute Alternative sich selbstbestimmt, um die Verhütung zu kümmern. Wenn der Trottel die falsche Größe nimmt, dann ist ein Kondom auch nicht mehr wirklich sicher.)
Sterilisation
Wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist, ist das eine gute Lösung dauerhaft zu verhüten. Bei Frauen werden die beiden Eileiter verschlossen oder durchtrennt. Beim Mann (Vasektomie genannt) werden die beiden Samenleiter im Hodensack durchtrennt und die losen Enden anschließend verschlossen. Auf diese Weise gelangen keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit. Die Sterilisation des Mannes ist ein vergleichsweiser kleinerer Eingriff und mit weniger Operationsrisiko verbunden als bei Frauen. Insgesamt ist es eine recht sichere Methode zu verhüten. Der Pearl - Index liegt zwischen 0 – 0,5%. Beide Eingriffe können wieder rückgängig gemacht werden (Refertilisation). Wie bei der Sterilisation ist es bei der Frau ein höherer operativer Aufwand. Die Erfolgschance, dass danach eine Schwangerschaft Eintritt, liegt bei der Frau zwischen 30-70% und beim Mann zwischen 85-95%. Die Kosten sind vergleichsweise hoch.
Coitus interruptus
Die Lateiner unter euch können sich schon denken, was hier gemeint ist. (Coitus = Geschlechtsverkehr; interruptus = unterbrochen). Es handelt sich also um den unterbrochenen Geschlechtsverkehr. Der Mann zieht seinen Penis kurz bevor er kommt aus der Scheide und ejakuliert einfach außerhalb. (Ich bin kein Mann, aber das klingt ziemlich unbefriedigend). Diese Methode hat einen Pearl – Index zwischen 4 und 20. Entscheidende Faktoren sind hier:
Die Abgabe eines Lusttropfens während des Verkehres. Oft tritt bereits vor dem eigentlichen Samenerguss Samenflüssigkeit aus, die befruchtungsfähige kleine Schwimmer enthält.
Bei der Ejakulation direkt vor dem Scheiden – Eingang kann es auch zu einer Befruchtung kommen
Besitzt der Partner eine mangelnde Selbstkontrolle oder schätzt sich falsch ein, zieht er seinen Penis nicht rechtzeitig heraus
Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, was für einen die beste Art der Verhütung ist. Lebensumstände, Gesundheit, Verantwortungsbewusstsein, Alter etc. spielen eine große Rolle und sollten bei der Entscheidung gut abgewägt werden.
Zu 100% sicher ist keine Verhütungsmethode, aber dass es nicht immer die Pille und andere Hormone sein müssen, konnte ich hoffentlich aufzeigen.
Bei Fragen melde dich gerne,
deine Miri
Comments